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Gute Gastgeber

Vom Suchen und Finden

„Ihr seid ja verrückt!“ Dieser Satz oder Blicke, die Ähnliches ausdrückten, war eine nicht seltene Reaktion, wenn wir von unserem neuen Projekt berichteten: Ein leerstehendes und auch noch unter Denkmalschutz stehendes Umgebindehaus aus seinem Dornröschenschlaf erwecken und zu einem Ferienhaus umbauen.

 

 

Dabei wussten wir von diesem Haus praktisch nichts – außer, dass es zuletzt Pfarrer Werner Dango gehörte, den wir beide zumindest vom Sehen her kannten. Verguckt hatten wir uns schon lange in dieses urige Umgebindehaus, an dem wir regelmäßig bei unseren Sonntagnachmittagsspaziergängen vorbeikamen. Und auf einmal stand es leer. Wie lange würde die alte Bausubstanz das durchhalten? Wittert ein Immobilienspekulant das vermeintlich große Geschäft und lässt dieses Kleinod dann doch verfallen? Beispiele gibt es leider genug in der näheren Umgebung. Als heimatverliebte Oberlausitzer fühlten wir auch ein Stück Verantwortung für den Erhalt eines dieser einzigartigen Gebäude, die es nur hier gibt.

So reifte in uns der Plan, das Haus durch eine neue Nutzung zu retten. Potenzial hatte es, das war uns sofort bei der ersten Besichtigung klar: Hervorragende Lage im Stadtzentrum, deutlich mehr Platz, als es von außen den Anschein hat, und – für uns die größte Überraschung – ein riesiger Garten, der sich fast bis zur Spree erstreckt. Hier kann ein richtiger Wohlfühlort für Urlauber entstehen!

Die erforderliche Komplettsanierung entwickelte sich zu einem Kraftakt und dauerte leider erheblich länger als erwartet. Der Bestand war deutlich maroder, als es zunächst den Anschein hatte. Der Zahn der Zeit hatte überdeutliche Spuren hinterlassen. Der Mut hat uns dabei nie verlassen. Denn: Wir hatten eine klare Vision vom perfekten Feriendomizil, vom harmonischen Zusammenspiel von historischem Fachwerk und modernem Design, von Wohnkomfort vom Feinsten und vom kleinen Luxus, den man sich in der schönsten Zeit des Jahres gerne gönnt. Von Gästen, die unsere Oberlausitz für sich entdecken, im Schatten der alten Obstbäume im Garten zur Ruhe kommen, Natur genießen und sich bei uns am Niedermarkt rundum wohlfühlen.

 

Parallel zum Bau tauchten wir tief in die Geschichte des Hauses ein. Wir wollten mehr erfahren über das Gebäude, seine Bewohner und ihre Lebensgeschichten. Letztlich konnten wir die Eigentumsverhältnisse dank engagierter Helfer – geschichtsbegeisterte Neusalzaer sowie Mitglieder der Familie Hünlich – mit Originaldokumenten, zeitgenössischen Aufzeichnungen und Briefen lückenlos rekonstruieren und sind dabei noch dazu auf eine romanverdächtige Familiensaga gestoßen. Es war faszinierend zu sehen, wie ein Puzzleteil nach dem anderen an seinen Platz fand. Für uns ist allein diese Entdeckungsreise in die Vergangenheit schon eine immense Bereicherung.

 

Und immer mehr kommen wir zur Überzeugung: Nicht wir haben dieses Haus gefunden. Das Haus hat uns gefunden.

Und endlich war es soweit. Unser MARKTQUARTIER 5 öffnete zum ersten Mal seine Türen. Wir freuen uns auf euch und hoffen, ihr lernt unser Haus genauso lieben und schätzen wie wir.

Ulrike und Ulrich Neumann