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Traue Gott und lebe recht – Eine vergnügliche Geschichtsstunde

Am 10. Januar 2020 fand zum Auftakt des Jubiläumsjahres „350 Jahre Neusalza“ und „100 Jahre Stadtzusammenschluss der Stadt Neusalza mit dem Dorf Spremberg zu Neusalza-Spremberg“ eine musikalische Lesung zur lebendigen Stadtgeschichte im Festsaal des Rathauses statt.

Die Idee zu dieser Veranstaltung entstand, als während der Sanierung des Stammhauses der Familie Hünlich einige Zeitzeugnisse in Form von Inschriften oder Briefen der ehemaligen Bewohner hinter Verkleidungen entdeckt wurden und unsere Neugier zur Geschichte des Hauses und vor allem ihrer Bewohner geweckt war. Dabei stießen wir unter anderem auf die Erinnerungen des Neusalzaer Ehrenbürgers Traugott Leberecht Hünlich (1814 – 1882), die dieser im Jahr 1874, inzwischen 60 Jahre alt und erfolgreicher Geschäftsmann, verfasst hatte. Diese waren von dessen Urenkel Werner Dango und Ur-Urenkel Klaus Hünlich gesichtet und in Buchform für die Nachwelt erhalten worden.

Nach einer Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden der Kultur- und Heimatfreunde Günter Hensel und einer kurzen Einordnung von Traugott Leberecht Hünlich in die Geschichte der Stadt und seiner Bedeutung für Neusalza und unserem Bezug zu diesem Thema, als neue Eigentümer des Hauses von Traugott Leberecht Hünlich am Niedermarkt 5, begann die eigentliche Lesung.

Marc Schützenhofer, Schauspieler am Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau, las pointiert und sehr unterhaltsam ausgewählte Texte aus diesen Erinnerungen. Darin berichtet Leberecht ausführlich und detailliert über seine Kindheit und Jugend, seine verwandtschaftlichen Verhältnisse, aber auch anekdotenhaft über Ereignisse in seiner Heimatstadt Neusalza.

Sven Rössel, Direktor der Kreismusikschule Dreiländereck, untermalte die Texte am Kontrabass musikalisch – wunderbar korrespondierend und virtuos.

Vor vollem Haus und im Beisein von vier direkten Nachfahren des Traugott Leberecht Hünlich wurde der Abend zu einem interessanten und oft amüsanten Streifzug durch die Lebenswelten der Stadt Neusalza und ihrer Bewohner im 19. Jahrhundert.

Der starke und anhaltende Applaus am Ende der Veranstaltung würdigte die Leistung der beiden sehr gut harmonierenden und mit sichtlichem Vergnügen agierenden Künstler.

Ein großer Dank geht an die Stadt Neusalza-Spremberg mit ihrem Bürgermeister Matthias Lehmann für die spontane Bereitschaft, dieses ungewohnte Format gemeinsam auf die Bühne zu bringen, die Kultur- und Heimatfreunde – hier ganz besonders Friederike Wittwer und Günter Hensel – für die hervorragende organisatorische Unterstützung sowie Tobias Wagner von Wagner-Sound für die tatkräftige und unkomplizierte technische Begleitung. Ein besonderer Dank gilt Sven Rössel und Marc Schützenhofer für die wunderbare Umsetzung.

(Fotos: Marcel Schröder)